#7 Wie recherchierst du MeToo-Fälle, Lena Kampf?
Gegen den Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar gab es Mitte Dezember letzten Jahres den Vorwurf, er soll sich Frauen gegenüber übergriffig verhalten haben. Der RBB sprach mit einer angeblichen Betroffenen und machte die Anschuldigungen öffentlich – später stellte sich heraus, dass die Frau gar nicht existiert. Im März ist dann ein langer Text in der Süddeutschen Zeitung erschienen - der genau den Fall nochmal in Ruhe betrachtet.
Über diesen Text spricht Joana Rettig mit Lena Kampf. Sie leitet stellvertretend das Investigativ-Ressort der Süddeutschen Zeitung und recherchiert vor allem zu Rechtsextremismus und Terrorismus, Polizei und Justiz, aber auch zu Fällen sexualisierter Gewalt.
“Der größte Fehler, den der RBB gemacht hat, ist, dass sie ihre Quelle nicht getroffen haben", sagt Lena Kampf im Podcast. Sie erzählt, wie sie und ihr Team vorgegangen sind, wie sie mit den Frauen gesprochen haben, die weiter an ihren Vorwürfen gegen Gelbhaar festgehalten haben. Worauf man bei Verdachtsberichterstattung achten muss und weshalb sie zu MeToo-Fällen recherchiert.
Bei reporter:insights sprechen wir alle zwei Wochen über große Recherchen und die Fragen, die sie für uns junge Journalist:innen aufwerfen. Wir analysieren mit den Autor:innen Handwerk, Hürden und Zweifel. Ein Podcast von Reportagen.fm und der Reportageschule Reutlingen.
Der Text "Chronologie eines Grenzfalls"
Moderation: Joana Rettig Redaktion: Alessandra Röder, Leon Meckler Produktion: Dune Korth Social Media: Joana Rettig Sounddesign: Jolinde Hüchtker, Fernando Paredes, Lisa Pausch
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